Borderline: Die zerrissene Persönlichkeit
Es gibt Menschen, die an sich selbst sehr leiden. Es ist eine Zerrissenheit, die ihnen vieles, was sie tun, sehr viel schwerer macht, als es eigentlich sein müsste. Die eigene Identität wird nicht als ausgeglichen und einfach gegeben erlebt. Manche dieser Leute brauchen alle ihre Energie, nur um zu funktionieren. Einige fühlen sich innerlich leer, ohne eigene lebendige Persönlichkeit. Andere wiederum erleben alles zu intensiv, lassen sich überschwemmen, können sich nicht abgrenzen, haben Angst wahnsinnig zu werden. Andere neigen zu impulsiven Ausbrüchen, teilweise infolge dieser Überforderung oder weil sie sich sonst gar nicht mehr spüren. Sie trinken bis zu Rauschzuständen, leiden unter Ess-Attacken, fügen sich Schmerzen zu. Wieder andere denken viel an Selbstmord, weil sie das Leben in dieser Form, welche sie zu viel Kraft kostet, nicht ertragen.
Therapie
Suchen solche Leute Rat und Hilfe, werden sie oft falsch behandelt, wenn die diffuse Störung nicht verstanden, die Zerrissenheit nicht erfasst wird. Sie bekommen Medikamente gegen Depressionen oder gegen ihre Ängste. Sie lassen zwar ihre körperlichen, oftmals chronischen Beschwerden behandeln, bleiben aber allein in ihrer Verzweiflung. Und dem Gefühl, dass sich sowieso nichts verändern lässt. Es braucht viel Geduld und ein grosses Engagement von Seiten der Betroffenen und des Therapeuten, bis eine Verbesserung eines solchen Leidens eintritt. Wichtig ist dabei auch die Unterstützung der Angehörigen, sowie der Hausärzte.