Essstörungen sind viel häufiger, als man annimmt. Magersucht und Bulimie sind weniger offensichtlich als Übergewicht. Erstere treten vor allem bei Mädchen und jungen Frauen auf und nehmen, ohne Behandlung, oft einen chronischen Verlauf, was gesundheitliche Schäden nach sich zieht.
Manchmal sind sie Ausdruck einer momentanen Krise. Vielfach weisen sie aber auf tiefer liegende Probleme hin, die man über das Zuviel- oder Zuwenig-Essen und über das Erbrechen zu lösen sucht.
Essstörungen werden häufig nicht ernst genommen oder verheimlicht. Sie können nicht mit dem Willen allein überwunden werden. Es ist wichtig, zusammen mit einer Fachperson die Probleme zu verstehen, die sich hinter dem Symptom Essstörung verstecken.
Therapie
Essstörungen sind behandelbar. Das zeigen auch neuere Untersuchungen. Mit der richtigen Behandlung kann den meisten Essstörungs-Patienten geholfen werden.
Bulimie, die versteckte Rebellion
Ess-Brech-Attacken
Der Zwang zu essen wird von den BulimikerInnen oft als Möglichkeit erlebt, sich etwas Gutes zu tun, sich etwas zu gönnen. Innere Spannungen werden damit abgebaut. Das Erbrechen bringt momentane Erleichterung. Das bulimische Verhalten ermöglicht den Betroffenen, sich wenigstens auf diese Art ein Stück Unabhängigkeit zu erhalten. Danach sind sie wieder bereit für all die Anpassungen, die das Leben real oder vermeintlich von ihnen fordert, z.B. pflegeleicht zu sein oder allen Ansprüchen zu genügen. Solche Ideale müssen aufrecht erhalten werden. Auch um den Preis, sich selbst schlecht zu fühlen und krank zu werden. Die Schuldgefühle sind oft gross, der Umgebung und sich selbst gegenüber. Denn es ist Hass gegenüber dem eigenen Körper.
Therapie
Die Motive werden in der psychoanalytischen Beziehung heraus gearbeitet und den Betroffenen damit die Möglichkeit gegeben, sich zu verändern, von innen heraus.
Siehe auch: www.netzwerk-essstoerungen.ch